Berufsunfähigkeitsversicherung – wie finde ich die richtige Versicherungssumme?

Berufsunfähigkeitsversicherung – wie finde ich die richtige Versicherungssumme?

Es gibt verschiedene Ansichten zur richtigen Höhe einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Die einen sagen 75% des Nettoeinkommens sei die richtige Summe, andere sagen, dass man seine Fixkosten ermitteln und diese dann versichern soll. Ich finde den zweiten Weg schlüssiger, warum sollte pauschal 75% des Nettos genau die richtige Summe sein? Aber was gehört zu den Fixkosten? Offensichtlich erst einmal die Dinge auf die Du nicht verzichten kannst, oder Kosten, die Du nicht so einfach loswerden kannst. Miete, Kreditraten, laufende Verträge wie Handy-Verträge, Kosten für Lebensmittel, Kleidung usw.. 

Nehmen wir einmal an, alle diese Kosten würden sich bei einem Nettogehalt von 2000€ zufällig auf 75% und damit auf 1500€ belaufen. Im Falle einer Berufsunfähigkeit mit ausschließlichem Bezug einer Berufsunfähigkeitsrente ohne sonstige Einkünfte bist Du Privatier. Damit besteht keine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. Als freiwillig Versicherter zahlst Du aber auf alle Einkunftsarten den vollständige Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeitrag. So auch auf Deine Berufsunfähigkeitsrente. Das sind aktuell etwa 18,95 % bzw. 19,2 % (wenn Du keine Kinder hast) (PKV Versicherte zahlen Ihren gesamten PKV Beitrag alleine). Du bräuchtest also 1840€ Berufsunfähigkeitsrente/ Monat um nach Abzug der Kosten für Pflegeversicherung und Krankenversicherung Deine Fixkosten in Höhe von 1500€ decken zu können. Doch halt, da fehlt noch was. Beziehst Du eine private Berufsunfähigkeitsrente, zahlen Du und Dein Arbeitgeber nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung. So mager wie die gesetzliche Rente für heutige Arbeitnehmer zwischen 20 und 40 wahrscheinlich ausfallen wird, so ist es doch Geld, das fehlt, wenn Du und Dein Arbeitgeber dort nicht mehr einzahlen. Auch die staatlichen Förderungen auf eine betrieblichen Altersvorsorge und Riester-Verträge entfallen, wenn Du nur Deine Berufsunfähigkeitsrente beziehst. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat ein von Dir gewähltes Ablaufdatum. Wenn nach einem langen Berufsunfähigkeitsrentenbezug nicht Hartz IV im Alter drohen soll, musst Du also auch weiter Altersvorsorge betreiben. Auch diesen Betrag solltest Du zu Deinen Fixkosten hinzurechnen. Wahrscheinlich erreichen wir so also langsam die Höhe Deines Nettogehaltes. 

Und dann sind da noch zukünftig ansteigende Kosten. Wahrscheinlich steigen Deine Lebenshaltungskosten mit der Zeit an. Wenn Du Deine Berufsunfähigkeitsversicherung zu einem späteren Zeitpunkt erhöhen willst, Du aber keine Erhöhungsoption ohne Gesundheitsfragen zur Verfügung hast, kann es passieren, dass Du die Gesundheitsprüfung nicht mehr bestehst. Mit zunehmenden Jahren sammelt man das eine oder andere Zipperlein an. Vielleicht hat sich eine Allergie verschlimmert oder Du warst ein paar mal bei der Massage, weil Du Rückenschmerzen hattest. Dann kannst Du Deine BU vielleicht nur noch mit einem Beitragszuschlag oder einem Leistungsausschluss erhöhen. Das Ergebnis ist ein fragmentierter Schutz. Für die ersten 1500€ BU Rente ist dein ganzer Körper versichert, für die nächsten 500€ BU Rente sind aber z.B. Wirbelsäulenleiden von der Leistung ausgeschlossen.

Wenn Du sicher gehen willst, sicherst Du also so viel ab wie möglich. Was Du hast, hast Du sicher! Andernfalls solltest Du Deine Fixkosten sehr genau kalkulieren und darauf achten einen Vertrag mit ausreichend Erhöhungsoptionen abzuschließen.

Wenn Du Hilfe dabei haben möchtest, Deine richtige Versicherungssumme zu ermitteln und dann den besten Versicherer für Dich zu finden, vereinbare einfach hier eine telefonische Erstberatung.

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