Wichtige Stellschrauben bei Deiner Berufsunfähigkeitsversicherung

Wichtige Stellschrauben bei Deiner Berufsunfähigkeitsversicherung

1. Die Leistungsdauer 

Je länger Du eine Berufsunfähigkeitsrente absicherst, desto höher ist der Beitrag.

Doch wie sinnlos ist eine BU Rente, die schon mit 60 endet, wenn das Renteneintrittsalter schon heute bei 67 Jahren liegt. Da es bei unserer Staatsverschuldung, dem Anstieg der Lebenserwartung und der Verteilung Rentner zu Arbeitnehmer wahrscheinlich ist, dass das Renteneintrittsalter weiter erhöht wird, sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis Endalter 67 abgeschlossen werden. Am besten gibt es noch eine Klausel in den Bedingungen, die die Verlängerung der Laufzeit bei Erhöhung des Renteneintrittsalters ermöglicht. 

2. Dynamische Erhöhung der Berufsunfähigkeitsversicherung

Dynamische Erhöhungen gleichen die Entwertung Deiner Berufsunfähigkeitsrente durch die Inflation aus.

Einmal angenommen, ein 25 jähriger versichert heute eine Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 2000€/Monat, weil dies seinen Fixkosten entspricht. 20 Jahre später wird er berufsunfähig und erhält 2000€ Berufsunfähigkeitsrente. In den 20 Jahren seit Vertragsabschluss sind seine Fixkosten wegen der Inflation und wegen Gehaltserhöhungen aber stetig gestiegen. Die zu Beginn vereinbarte Rentenhöhe wird zum Leitungszeitpunkt nicht ausreichen. Um das zu verhindern, kannst Du eine dynamische Anpassung Deiner Berufsunfähigkeitsrente vereinbaren. Deine versicherte Leistung steigt dabei jedes Jahr um einen festen Prozentsatz an, z.B. 2, 3 oder 5% pro Jahr. Du brauchst auch keine Sorge haben, dass Du eine zu hohe Dynamik vereinbarst, weil Du den dynamischen Erhöhungen auch widersprechen kannst und Deine Berufsunfähigkeitsrente dann unverändert bis zum nächsten Jahr fortgeführt wird. Dann wird Dir wieder eine dynamische Erhöhung angeboten. Bei den meisten Versicherern fällt die Dynamik aber komplett weg, wenn Du drei mal hintereinander die Erhöhung ablehnst. 

3. Rentenerhöhung im Leistungsfall

Damit Deine Berufsunfähigkeitsrente auch bei einem langen Leistungsbezug ausreichend hoch bleibt, kannst Du eine Rentensteigerung im Leistungsfall mit vereinbaren.

Wenn Du berufsunfähig wirst, zahlt Deine Berufsunfähigkeitsversicherung eine Rente. Diese Rente verliert durch die Inflation jedes Jahr an Wert. Über 15 Jahre sind das bei 2% Inflation über 25%. Damit Deine Berufsunfähigkeitsrente auch bei einem langen Leistungsbezug ausreichend hoch bleibt, kannst Du eine Rentensteigerung im Leistungsfall mit vereinbaren. Diese gleicht dann den Wertverlust ganz oder teilweise aus, je nach Höhe der Rentensteigerung und der Inflation. 

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4. Der AU – Baustein oder die gelbe Schein Regelung

Der AU-Baustein kann zu einer schnelleren Auszahlung Deiner Rente führen.

 Wenn Du 6 Monate am Stück krank warst und dieser Zustand voraussichtlich weiter anhalten wird und Du deswegen einen Leistungsantrag bei Deiner Berufsunfähigkeitsversicherung stellst, prüft der Versicherer im 1. Schritt (es sei denn Du bist länger als 10 Jahre dort versichert), ob Du bei Antragstellung die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet hast. Da Du das hoffentlich gemacht hast, prüft der Versicherer im zweiten Schritt, ob Du nach seinem Bedingungswerk berufsunfähig bist. Falls das so ist, zahlt ein guter Tarif rückwirkend von Beginn an. Aber diese beiden Schritte kosten Zeit. Die AU Klausel oder gelbe Scheinregelung verkürzt das Ganze. Bist du 6 Monate am Stück krankgeschrieben (AU= Arbeitsunfähig) gewesen (bei einigen Versicherern reichen schon 4 Monate aus), wird geprüft, ob Du die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet hast und wenn Du das gemacht hast, schüttet der Versicherer dann eine Leistung in Höhe Deiner Bu Rente aus. Das ist zeitlich limitiert und variiert je nach Versicherer. Während Deine AU-Baustein-Leistung fließt, prüft der Versicherer, ob Du berufsunfähig bist. Du bekommst also nicht mehr, sondern nur schneller Geld.

5. Alterssicherung bei Berufsunfähigkeit

Die Lösung für Deine Rente bei langer Berufsunfähigkeit

Egal wie lange Du die Laufzeit für Deine Berufsunfähigkeitsversicherungsrente wählst, 63, 65 oder 67, irgendwann endet Deine BU Rente. In der Zeit Deiner Berufsunfähigkeit hat Dein Arbeitgeber nicht mehr für Dich in die gesetzlichen Rentenversicherung eingezahlt. Du hast keine staatliche Förderung für Deine Riester- Rente oder betriebliche Altersversorgung mehr bekommen. 2016 waren Versicherte im Leistungsfall (Quelle GDV) im Schnitt 44 Jahre alt. Wer in dem Alter dauerhaft berufsunfähig wird, dem Fehlen 23 Jahre für die Bildung seiner Altersvorsorge. Zum Ablauf der Berufsunfähigkeitsrente wartet also die Altersarmut. Einen Teil dieses Problems kannst Du lösen, in dem Du einen Sparbeitrag für Deine private Altersvorsorge bei Deiner Fixkostenberechnung beachtest und mit Deiner Berufsunfähigkeitsversicherung mit versicherst. Aber das wird in der Regel nicht reichen, weil Du Deine Berufsunfähigkeitsrente nicht beliebig hoch wählen kannst. Die Lösung ist eine private Rentenversicherung mit hoher passiver Dynamik, die Du selber für den Fall Deiner Berufsunfähigkeit versicherst. Wirst Du nicht berufsunfähig, genießt Du das in der Rentenversicherung gebildete Kapital für Deine private Altersvorsorge. Wirst Du aber berufsunfähig, so übernimmt der Versicherer Deine Beitragszahlung und erhöht jedes Jahr die Sparbeiträge für Dich. So kannst Du mit einem Vertrag und einem heute überschaubaren Sparbeitrag einen großen Teil Deines Altersvorsorgeproblems bei Berufsunfähigkeit lösen.